Leben ohne Strom – eine (un)vorstellbare Möglichkeit?
Ein Leben ohne Strom erscheint den allermeisten von uns heute nicht mehr denkbar. Vom Wecker in der Früh bis zum letzten Blick ins Internet vor dem Schlafengehen geht nichts mehr ohne Strom. Unsere Abhängigkeit von einer funktionierenden Stromversorgung ist in den letzten Jahrzehnten immer weiter gewachsen. Unser Bewusstsein dieser umfassenden Abhängigkeit ist mit dieser Entwicklung nicht mitgekommen – wie sonst könnte man erklären, dass die in den letzten Jahren regelmäßig ertönenden Warnungen der Stromindustrie vor der Möglichkeit eines Strom-Blackouts nicht gehört werden?
Ziel des Projekts ‘Blackout’ im Resilienz Netzwerk ist die Beschäftigung mit einem möglichen Szenario, bei dem unser Leben von einer Sekunde auf die anderen auf den Kopf gestellt werden könnte – ein großflächiger, länger anhaltender Stromausfall. Wie immer bleiben wir nicht beim Nachdenken stehen, sondern versuchen mit vielen anderen Menschen und Organisationen konkrete Lösungen für ein neues Thema zu finden, das in keine der bestehenden Lösungskategorien fällt. Die Beschäftigung mit dem Thema ‘Blackout’ hat sich für viele Mitmacher im Resilienz Netzwerk als gute Einstiegsproblematik erwiesen, um über eigene Abhängigkeiten nachzudenken und einen sinnvollen Umgang mit ihnen zu üben.
Der Start: die Initiative ‘Plötzlich Blackout!‘
Das Resilienz Netzwerk Österreich hat in den Jahren 2013 und 2014 die zivilgesellschaftlichen Initiative ‘Plötzlich Blackout!‘ ausgerichtet. In diesem Projekt haben wir erstmals unseren speziellen Ansatz der zivilgesellschaftlichen Herangehensweise an die ‘Neuen Risiken’ zum Leben gebracht.
Im Sommer 2014 haben wir uns dazu entschlossen, unsere Arbeiten breiter aufzustellen und verschiedene mögliche ‘strategische Überraschungen’ nebeneinander zu bearbeiten – ganz im Sinn der systemischen Vorausschau! Sie können unsere Arbeiten in den Bereichen Offline, Blackout und Cut-Off hier verfolgen.
Wie es weitergeht:
Ab November 2014 wird die weiteren Arbeit im Bereich Strom-Blackoutprävention mit jeweils eigenen Schwergewichten in zwei separaten Arbeitssträngen weitergeführt.
Das Resilienz Netzwerk Österreich führt, u.a. unter dem Titel ‚Szenario Blackout’, die Arbeit an konkreten Werkzeugen (Tools) zur Resilienzsteigerung weiter. Weiters finden Veranstaltungen zum Thema Blackout statt. Vordringliches Ziel dieser Aktivitäten ist das Zusammenbringen privater, unternehmerischer und staatlicher Akteure mit dem Ziel eines gesamthaften (d.h. unter Einbeziehung auch anderer möglicher strategischer Schocks) Managements von systemischen Risiken. Als Ergebnis werden wir im Resilienz-Werkzeugkasten ganz konkrete Beispiele sammeln, mit denen sich Einzelpersonen, Organisationen und die Gesellschaft insgesamt besser auf eine möglicherweise turbulente Zukunft vorbereiten können.
Ergebnisse der Initiative„Plötzlich Blackout!“:
- PB-BKA – Zwischenbericht Oktober 2014 als Zusammenfassung des Workshops “Mein Unternehmen auf ein Blackout vorbereiten” am 04.September 2014
- SynK – Zwischenbericht Juni 2014 als Zusammenfassung zur Synergiekonferenz am 12. Juni 2014
- IPB – Zwischenbericht Mai 2014 – OEFFENTLICHE VERSION zu den gestarteten Initiativen 2014
- Aktionsplan_2014_und_Ergebnisanalyse als Bericht zum nationalen Workshop am 29. November 2013
Die nächsten Schritte:
Arbeit an konkreten Werkzeugen:
Die 2014 begonnene Arbeit in sechs Initiativen wird im Rahmen des Resilienz-Werkzeugkastens fortgesetzt. Wenn Sie bei einer der Arbeitsinitiativen mitmachen wollen, sind Sie herzlich willkommen! Senden Sie uns in diesem Fall bitte eine kurze Email an office@resilienznetzwerk.at
Workshop ‘Was ist Recht im Blackout?’
Als nächste Großveranstaltung in unserem Projekt ‘Blackout’ planen wir den Workshop ‘Was ist Recht im Blackout?’.
DER WORKSHOP DIENT DAZU, ÜBER EINE SACHLICHE DISKUSSION DER HEUTE IM RAUM STEHENDEN RECHTSFRAGEN EINE HANDLUNGSORIENTIERTE BESCHÄFTIGUNG MIT DIESEM NEUEN RISIKOBEREICH ANZUREGEN.
Die Konzeption des Workshops ‚Was ist Recht im Blackout’ ist derzeit in Erarbeitung.
Zielsetzung wird sein, die bisher in der Initiative ploetzlichblackout.at aufgetauchten Rechtsfragen iZm
- der Vorbereitung auf ein Blackout
- der besseren Bewältigung eines Blackouts und
- der Wiederherstellung des Normalzustands nach einem Blackout
zusammenzufassen und einer ersten Diskussion zuzuführen. Die Ergebnisse werden komprimiert zusammengefasst und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden.
Es geht nicht um eine wissenschaftliche Diskussion der behandelten Rechtsfragen, sondern um eine möglichst vollständige Auflistung der rechtlichen Fragestellungen, die aktuell rund um das Thema ‚Blackout’ als potentielle Großkrise auftauchen.
Folgearbeiten: Falls eine entsprechende Nachfrage entstehen sollte, könnten die Rechtsfragen rund um eine Großkrise als neue Initiative in der zivilgesellschaftlichen Arbeit des Resilienz Netzwerk (vergleichbar der Initiative ‚Die Kommune im Blackout’ oder ‚Mein Unternehmen auf eine Blackout vorbereiten’) fortgesetzt werden.
Zielpublikum sind Praktiker aus Unternehmen und Behörden, die sich im Bereich legal affairs bzw. Unternehmensführung mit den oben genannten Fragen in Zukunft befassen werden müssen.
Derzeit werden Partnerorganisationen gesucht, die gemeinsam mit dem Resilienz Netzwerk die Veranstaltung vorbereiten und durchführen. Die Details des Programms werden mit diesen Partnern ausgearbeitet werden.